Mehr Geld für Kinder, Jugendliche und Familien

Kein Kind soll im Armut, Perspektivlosigkeit und Not aufwachsen, vielmehr muss es die bestmögliche Förderung zur Entwicklung seiner Persönlichkeit erhalten.

 

Fast jedes vierte Kind in Hamburg ist arm. Deshalb ist eine gute Infrastruktur mit Kitas, Familienzentren, Hebammen, Beratungsangeboten- und Freizeit- und Kulturangeboten, Räumen und Begegnungszentren, Jugendwohnungen und Schlafplätzen für Jugendliche unverzichtbar. Gerade die Kinder und Jugendlichen, deren Familien nicht über große Einkommen verfügen, haben einen Anspruch auf gute Freizeit- und Bildungsangebote und professionelle Unterstützung, um Chancengerechtigkeit herzustellen.

 

Diesen Anforderungen stellt sich der Hamburger Senat seit Jahren nicht und das hat Auswirkungen auf die Situation in den Bezirken, die von den finanziellen Rahmenzuweisungen des Senates abhängig sind. Schuldenbremse und Kürzungspolitik belasten die soziale Infrastruktur! 

 

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) sowie die Jugendsozialarbeit und die Familienförderung im Bezirk Nord leiden seit Jahren unter dieser Kürzungspolitik und Unterversorgung. Jedes Jahr müssen die Einrichtungen erneut um ihre Finanzierung bangen, Tariferhöhungen werden nur teilweise aufgefangen und Angebote müssen eingeschränkt werden. Seit vielen Jahren wird ein Defizit von 350.000 Euro von Jahr zu Jahr mitgeschleppt und die Verwaltung versucht, die Löcher notdürftig zu stopfen. Die Sonderzuwendungen für die geflüchteten Kinder- und Jugendlichen seit 2016 wurden auch wieder eingeschränkt, obwohl die Integrationsarbeit keine kurzfristige Sache ist, sondern langfristig angelegt und finanziert werden muss.

 

Gegen diesen unhaltbaren Zustand regt sich zunehmend Widerstand. Die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit haben sich zu einer Interessenvertretung zusammengeschlossen, demonstriert und Protestbriefe an den Senat verfasst. Und auch auf parlamentarischer Ebene in den bezirklichen Ausschüssen der Jugendhilfe ist man nicht mehr bereit, diese Mangelwirtschaft hinzunehmen. 

 

Zur Aufrechterhaltung des Angebotes in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, für die Integration von Geflüchteten und aufgrund der Bedarfe in den neuen Wohnquartieren benötigt der Bezirk Hamburg-Nord für das Haushaltsjahr 2019/2020  mindestens 2 Millionen Euro mehr an Rahmenzuweisungen, um wenigstens den ungenügenden Status quo zu erhalten.

 

Die vielfältigen und vielschichtigen Aufgaben dieser Einrichtungen erfordern eine gute personelle und materielle Ausstattung – und zwar dauerhaft, langfristig und bedarfsorientiert!

 

DIE LINKE fordert:

 

    • Mindestens 2 pädagogische Vollzeitstellen für jede Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

    • Ausbau der Kinder- und Familienzentren (KiFaZ): bedarfsgerechte Finanzierung des KiFaZ im Barmbek Basch und Gründung eines zweiten KiFaZ in Langenhorn

    • Ausbau der Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen für Jugendliche und junge Erwachsene, z.B. weitere Schlafstellen für Jugendliche und Jugendwohnungen

    • Ausbau von kulturellen Angeboten und Häusern der Jugend

 

Für gute Bildung und Kultur: 

 

Zu guter Bildung gehört auch die Möglichkeit kultureller Teilhabe. Die Möglichkeit ein Theater, Konzert oder Museum zu besuchen, sind allerdings in den Hamburger Bezirken sehr ungleich verteilt. Wir setzen uns für einen wohnortnahen Zugang zu Kultur und den Abbau finanzieller Hürden ein, damit alle Hamburger*innen die Möglichkeit haben, die Vielfalt der Hamburger Kulturszene zu erfahren.

 

In Hamburg ist Bildung immer noch stark vom Geldbeutel abhängig, weil das Hamburger Schulsystem stark auf die Eltern als Hausaufgabenhilfe und Nachhilfelehrer setzt. Diese Bildungsungerechtigkeit wird durch die Spaltung des Hamburger Schulwesens in Stadtteilschulen und Gymnasien („Zwei-Säulen-Modell“) noch verstärkt. DIE LINKE tritt für die eine Schule für Alle ein. Diese würde vorhandene Ressourcen bündeln, Ausgrenzung und Abschulung ächten und mit klugen pädagogischen Konzepten den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil stärken. 

 

Wir wollen einen Ganztag, in dem sich die Kinder und Jugendlichen wohl fühlen. Wir bevorzugen dabei das Modell des gebundenen Ganztags (in dem alle Kinder und Jugendlichen bis 16 Uhr  lernen, essen und spielen). Damit alle Kinder und Jugendliche ein hochwertiges Essen erhalten, sollen alle Schulen eigene Schulküchen bekommen, in denen von qualifiziertem Personal frisch und möglichst mit Zutaten aus der Region gekocht wird. 

 

Wir fordern:

 

    • Kostenloses Schulessen an allen Schulen in Hamburg, sowie besonders das kostenlose Frühstück in allen Kitas und Grundschulen.

    • eine bessere Ausstattung von Kitas und Krippen

    • Ausfinanzierung auch von Bücherhallen, Hochschulen und Volkshochschulen

    • die Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit und festgelegte Betreuungsschlüssel in im bezirklichen Sozialdienst

    • den Ausbau der Kulturförderung in den Stadtteilen

    • Ein Bürger_innenhaus für den Dulsberg

    • Kostenlosen Zugang für Kinder, Jugendliche und Menschen mit niedrigem Einkommen zu geförderten Theatern, Konzerten und Museen